Analyse zeigt sinkenden PKV-Durchschnittszins


Foto: ©iStock.com/kivoart
Der neue Map-Report belegt einen sinkenden Durchschnittszins für die Private Krankenversicherung.

Das Jahr 2016 war für die privaten Krankenversicherer deutlich erfreulicher als das Vorjahr.

Zwar leidet die Branche weiterhin unter den Niedrigzinsen, doch um die Nettorendite zu beurteilen, wird von den Analysten mehr und mehr auch die laufende durchschnittliche Verzinsung berücksichtigt. In der gerade erschienenen Bilanzanalyse der Privaten Krankenversicherung für die Jahre 2007 bis 2016 wird das besonders deutlich.

Die Bilanzanalyse gibt trotz ihres Umfangs eine schnelle Übersicht über die Entwicklung der einzelnen Kennzahlen bei allen geprüften Gesellschaften. Durch den kompakten Vergleich erhofft man sich mehr Markttransparenz und damit auch eine bessere Vergleichbarkeit für Versicherungsvermittler und für den Endverbraucher.

Im Zentrum steht dabei immer die Zinsentwicklung, die durch die Europäische Zentralbank beeinflusst wird. Da die Zinsen so niedrig sind, ist es für die Versicherer sehr schwer, mit Geldanlagen einen Zinssatz zu erzielen, der zum Aufbau der Altersrückstellungen ausreicht. Im Jahr 2016 lag der Zins im Durchschnitt nur noch bei 3,51 Prozent und damit um 0,14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Alle Daten beruhen auf dem neuen Map-Report 894, der gerade erschienen ist.

Die Nettoverzinsung betrug im letzten Jahr 3,71 Prozent, sie entsprach damit in etwa dem Niveau des Vorjahres mit 3,69 Prozent. Die laufende Durchschnittsverzinsung deckt alle laufenden Erträge und Aufwendungen ab, die aus Kapitalanlagen entstehen. Außerordentliche Ergebnisse bleiben unberücksichtigt. Sie lag im vergangenen Jahr bei immerhin 3,51 Prozent. Im Vergleich wurde auch der individuelle Rechnungszins betrachtet, den jeder Versicherer anwendet. Nachdem es keinen brancheneinheitlichen Satz von 3,5 Prozent mehr gibt, gewinnt der individuelle Zins mehr und mehr an Bedeutung.

Insgesamt zeigen die Zahlen aus den Bilanzanalysen, dass sich die niedrigen Zinsen mehr und mehr auf die Stabilität der Beiträge auswirken. Allerdings sollten sich Versicherungsexperten nicht darauf verlassen, eine oder zwei Kennzahlen zu beurteilen. Vielmehr lässt sich die Solidität eines Versicherers nicht nur anhand seiner Zinsen und der finanziellen Ergebnisse ableiten. Vielmehr sind auch Kennzahlen wie die Größe und die Zusammensetzung des Bestands für die Resultate wichtig. Der aktuelle Map-Report gibt damit einen wichtigen Einblick in die finanzielle Lage der PKV.

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