Ein Systemfehler im Risikoausgleich für die gesetzlichen Kassen sorgt dafür, dass Alte und Kranke in der GKV diskriminiert werden. Ein bisher nicht veröffentlichtes Gutachten soll aufzeigen, dass eine Reihe von Krankenkassen nicht ausreichend Geld aus dem gemeinsamen Fond erhalten zur Behandlung alter und schwer Kranker Menschen. Laut des Chefs des AOK-Bundesverbands, Jürgen Graalmann, würden für bei über 90jährigen nur etwa 75 Prozent der entsprechenden Kosten ausgeglichen.
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[Adsenseresp]Bei Krebskranken liegen die Zuweisungen bei etwa 50 Prozent und sind damit noch niedriger. Durch diese Unterfinanzierung kommt es wohl unweigerlich zu einem ungewollten Anreiz für eine Risikoselektion. Dadurch würden betroffene Alte und Kranke in diesen Kassen diskriminiert.
Kritik an Gesundheitsminister Bahr
Die Kritik hinsichtlich dieser Ungerechtigkeit richtet sich in erster Linie an Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP). Nun haben sieben Vorstandschefs von gesetzlichen Krankenkassen ein Brief verfasst, in welchen Sie den Minister auffordern, dass noch nicht veröffentlichte Gutachten zu veröffentlichen und die entsprechende Nachforderung für den Risikoausgleich wahrzunehmen.
Laut des Chefs des AOK-Bundesverbands sei der Systemfehler auch dem Ministerium bekannt, würde derzeitig jedoch ignoriert.
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