Über 86 Prozent der Ärzte in Deutschland wollen das Nebeneinander der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung aufrecht erhalten, eine Bürgerversicherung lehnen sie ab. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Bundesverbandes der niedergelassenen Fachärzte durch das Online-Ärztenetzwerk Hippokranet.
[KV Vergleich]
Der Verband der privaten Krankenversicherung sieht sich dann auch in seiner Mühe bestätigt, obwohl die PKV in den vergangenen Monaten immer wieder heftig in die Kritik geraten war. Das hervorragende Gesundheitssystem mit kurzen Wartezeiten, freier Arztwahl und einem hohen Stand der medizinischen Versorgung müsse unbedingt aufrecht erhalten werden, doch es beruht zu wesentlichen Teilen auf dem Zwei-Säulen-Modell der privaten und der gesetzlichen Krankenversicherung. Das bestätigen die niedergelassenen Ärzte aus ihrer täglichen Erfahrung, betont der Verbandsvorsitzende Schulte. Jede Form der Einheitsversicherung müsste diese gute medizinische Versorgung gefährden bis hin zu sehr langen Wartezeiten, eingeschränkten Leistungen und noch höheren Zuzahlungen.
Schließlich sind ohne einen Wettbewerb der beiden Systeme jegliche Formen der Leistungskürzung besser durchzusetzen, hebt der Verband hervor. Damit übernimmt die PKV letztlich sogar eine Schutzfunktion für alle Patienten, so der Verband weiter. Ungeachtet der Meinung der Ärzteschaft arbeiten viele private Krankenversicherer aber weiter daran, ihre Leistungen zu verbessern. Dazu gehören unter anderem der Verzicht auf Leistungsausschlüsse und der Ansatz reduzierter Risikobeiträge.
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