Abschaffung private Krankenversicherung verursacht Kosten in Milliardenhöhe

fragezeichen-medizin-arzt
Foto: ©iStock.com/Sashkinw
PKV-Studie: Die Abschaffung der privaten Krankenversicherung könnte das deutsche Gesundheitssystem mit Kosten in Höhe von mindestens 12,5 Milliarden Euro belasten.

Die Auflösung der privaten Krankenversicherung würde das deutsche Gesundheitssystem mit Kosten in Höhe von mindestens 12,5 Milliarden Euro belasten. Das geht jedenfalls aus einer aktuellen Studie hervor. Für die gesetzliche Krankenversicherung könnte daraus eine flächendeckende Anhebung des Beitragssatzes um ein Prozent resultieren, um die Mindereinnahmen auszugleichen. Die Ergebnisse der Studie werden von PKV-Experten kritisch betrachtet. Dennoch geben sie Anlass zum Nachdenken, ob die Abschaffung der PKV sinnvoll ist.

Allen voran die SPD, die Grünen und die Linken machen immer wieder mit Aussagen auf sich aufmerksam, nach denen man die private Krankenversicherung abschaffen möchte. Nicht selten werden entsprechende Ansätze vor einer anstehenden Bundestagswahl ins Rennen gebracht, um den einen oder anderen Wähler zu gewinnen. Das Wissenschaftliche Institut der PKV hat deshalb analysiert, mit welchen Verlusten das Gesundheitssystem rechnen müsste, wenn es in Zukunft keine private Krankenversicherung mehr gibt. Die Ergebnisse basieren auf der Annahme, dass die privaten Krankenversicherungen die gleichen Leistungen erbringen wie die gesetzlichen Krankenkassen.

Auf der Basis des Jahres 2014 wurde festgestellt, dass die privaten Versicherer rund 32 Milliarden Euro für stationäre, ambulante und dentale Leistungen gezahlt hatten. Im Vergleich wären für Kassenpatienten bei gleichen Leistungen nur knapp 20 Milliarden Euro angefallen. Durch die private Krankenversicherung entstehen also Mehreinnahmen von rund 12 Milliarden Euro, die in das Gesundheitssystem eingehen. Die Mehreinnahmen könnten allerdings noch höher sein, weil viele Privatversicherte einen Teil ihrer Auslagen durch Selbstbeteiligungen nicht beim Versicherer vorlegen.

Sofern für die entfallenden Einnahmen ein Ausgleich durch die gesetzlichen Kassen zu zahlen wäre, würde daraus eine Anhebung der Kassenbeiträge resultieren, vermuten die Autoren. Die Mindereinnahme von 12 Milliarden Euro würde dann einer Erhöhung der Beitragssätze um ein Prozent entsprechen. Obwohl die Studie von Versicherungsexperten kritisch bewertet wird, sollte sie bei zukünftigen Forderungen nach der Abschaffung der PKV nicht vernachlässigt werden.

Mehr zum Thema

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll to Top