Eine Aussage vom Arbeitszeitexperten Frank Brenscheidt von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, hat seinen Widerhall in den Medien gefunden. Dabei geht es um Arbeitszeiten welche jenseits von 40 Stunden pro Woche liegen und dessen gesundheitsschädlichen Auswirkungen.
Welche Aussagekraft liegt hinter der Feststellung
Laut des Arbeitszeitexperten sollen Arbeitszeiten, welche mehr als 40 Stunden betragen, gesundheitliche Probleme wie Magen-Darm-Beschwerden oder Stress zur Folge haben können. Diese Aussage für sich alleingenommen dürfte als sehr pauschalisierend wahrgenommen werden. Denn Arbeit ist nicht gleich Arbeit. Die Unterschiede sind hierbei so gravierend, dass es faktisch unmöglich scheint hier verallgemeinernde Aussagen zur Gesundheit treffen zu können.
Während schwere körperliche Arbeiten, wie Tätigkeiten auf einer Baustelle vermutlich eher auch körperliche Konsequenzen nach ziehen können, so können Bürotätigkeiten eher psychische oder Haltungsschäden verursachen. Daneben gibt es ebenfalls viele Menschen, die ihre Arbeit nicht als Belastung empfinden sondern deren Arbeit auch zur Selbstverwirklichung dient. So ist nicht für jeden die Arbeit sogleich eine Belastung.
Welche Arbeitszeiten können wir uns leisten
Die Realität in der Arbeitswelt ist so unterschiedlich wie die gesamte Wirtschaft an sich. Während im Allgemeinen von einem Arbeitstag von 7 bis 8 Stunden ausgegangen wird, so sieht die Realität häufig völlig anders aus. Junge Absolventen oder auch Menschen auf der Karriereleiter arbeiten nicht selten mehr als 10 Stunden pro Tag. Auch die Arbeit am Wochenende und nach Dienstschluss ist keine Seltenheit mehr.
Diese Gruppe steht mit solchen Arbeitszeiten längst nicht alleine da. Sowohl in der Gastronomie als auch bei den heilenden Berufen sind lange und auch unregelmäßige Arbeitszeiten häufig zu beobachten. Und bei einem Blick in benachbarte EU Ausland finden wir viele Arbeitnehmer, welche eine 6 Tage Woche haben, mit deutlich mehr als 40 Arbeitsstunden.